Schon klar, eigentlich willst du deine Tonträger, dein Release, Upcoming-Events oder Projekte unter die Leute bringen. Und weil die Stage-Luft dein Lebenselixier ist, sollen die Veranstalter dich gefälligst für die nächste Tour eintragen. Lyrics für Songs schreiben, okay.

Aber Pressetexte, das war nun nicht unbedingt deine bevorzugte Disziplin. Man hört ja nix. Leider falsch, denn spätestens zwischen den Zeilen hört man eine ganze Menge. Nämlich beispielsweise, wie souverän und engagiert du deine Projekte angehst. Tatsächlich ist es eines der schwierigsten schriftlichen Formate, sich selbst zu beschreiben. Zwar weißt du besser als jeder andere, was du an den Start bringen willst. Aber exakt das ist das Problem: Dir fehlt die notwendige Distanz.

Nun kannst du aus Bequemlichkeit deine Botschaft auf Buschtrommeln kloppen oder mit dem Alphorn über die Gebirge jodeln, das hilft dir wenig. Hochbedeutend ist es heutzutage, die Pressemeldungen nach journalistischen Anforderungen in die Tastatur zu hauen und punktgenau zum stimmigen Zeitpunkt auszuspielen. Die Formulierungen müssen sitzen; die Struktur muss branchenüblich stimmen. Von der Orthografie und Interpunktion ganz zu schweigen. Und bei all den verpflichtenden Vorgaben sollen die Pressetexte bzw. Pressemitteilungen auch noch zielsicher den Spirit deiner Musik widerspiegeln. Das ist schon ein echtes Package, bei dem du weder Zeit noch Geld verplempern solltest. Man sollte wissen, was man tut. Wenn du ein Brötchen essen willst, machst du ja auch nicht erst eine Bäckerlehre.